KB-Jahresversammlung 2013 in Den Haag: Transformation gemeinsam gestalten – zur Nachhaltigkeit befähigen

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KB-Jahresversammlung 2013 in Den Haag: Transformation gemeinsam gestalten – zur Nachhaltigkeit befähigen

KB-Jahresversammlung 2013 in Den Haag: Transformation gemeinsam gestalten – zur Nachhaltigkeit befähigen

Klima-Bündnis KB International 12 Juni 2013

… aus der Sicht von Wissenschaft, Wirtschaft und Marketing

Jan Rotmans ist einer der Gründungsväter der Transitionstheorie, die sich mit grundlegenden Änderungen der Struktur, Kultur und Praktiken der Gesellschaft befasst. Er sieht die globale Energiewende an einem Wendepunkt mit großer Dynamik, Instabilität und Turbulenzen. Um in diesem Prozess erfolgreich zu sein, brauche es einen ganzheitlichen Ansatz, anregende und stabile Führung, Nachhaltigkeit als Leitprinzip, kluge Mobilisierung der Menschen und Konzentration auf radikale Neuerungen.

Der niederländische Unternehmer Ruud Koornstra hat es sich zum Lebensziel gemacht, Nachhaltigkeit zu fördern. Er selber hat den Wandel vom klassischen Unternehmer mit Porsche und Hubschrauber zum Nachhaltigkeitsunternehmer vollzogen. Seine These lautet: „Das Paradies auf Erden kann leicht erreicht werden. Die Technologie ist da. Wir benötigen keine Innovation. Wir brauchen Umsetzung.“

„Die Geschichte, die heute über den Klimawandel erzählt wird, gleicht einem Albtraum. Viele Menschen reagieren darauf, indem sie die Erkenntnisse anzweifeln und nicht zum Handeln kommen.“, so Oliver Lawder von der Marketing-Agentur Futerra, die auf die Kommunikation von Nachhaltigkeit spezialisiert ist. Er mahnte, dass die Geschichte anders erzählt werden müsse: „Wir müssen vom Albtraum zum visionären Traum gelangen.“

In der abschließenden Diskussion zwischen den Referenten und den Konferenzteilnehmern betonte Roberto Espinoza von der COICA, dass Europa den Rest der Welt nicht vergessen dürfe in seiner Blase der Glücklichen in einer chaotischen Welt.

Der Zukunft der Energieversorgung in Europa

Dezentrales Energie-Management optimiert die Nutzung lokaler Energieressourcen am Ort ihres Verbrauchs, schafft Arbeitsplätze und garantiert außerdem eine größere Versorgungssicherheit. Das neue europäische Energie- und Klima-Paket, das derzeit geschnürt wird, bestimmt den künftigen Kurs der Energieversorgung in Europa. Welche Rolle spielen Städte und Gemeinden in diesem neuen politischen Rahmenwerk?

Es wurde betont, dass die Zukunft nicht so wie die Vergangenheit sein wird und daher ein anderes, Unruhe stiftendes, radikal neues Denken erforderlich ist. Der Umbau der Energieversorgung wird nicht in zentralen Institutionen wie der EU, sondern in den Städten selbst vorangetrieben. Die EU hat eine Vision, ist aber nicht so leistungsfähig, dass Ergebnisse schon wirklich sichtbar wären. Die Kommunen sollten daher nicht auf die nationale oder internationale Ebene warten, sondern stattdessen selber für eine nachhaltige und zuverlässige Energieversorgung sorgen. Das wird die Ebenen darüber positiv beeinflussen.

Die Diskutierenden betonten, dass auf lokaler Ebene, ein Ansatz von oben nach unten nicht mehr funktioniert. Lernen mit und von den Bürgern ist entscheidend. Wie eine große, ungenutzte Ressource muss das Wissen und Engagement der BürgerInnen bei der Energiewende von den Kommunen stärker herangezogen werden. Die Energieeffizienz ist für die zukünftige Energieversorgung von großer Bedeutung. Damit Effizienzgewinne nicht durch den Rebound-Effekt zunichte gemacht werden, muss der Konsum als ein zentrales Thema adressiert werden.

Vorstandswahlen

Die Mitgliederversammlung am 16. Mai 2013 hat Rainer Handlfinger, Bürgermeister der österreichischen Gemeinde Ober-Grafendorf, neu in den Vorstand des Klima-Bündnis gewählt. Herzliche Glückwünsche! Weiter Veränderungen gibt es im Vorstand nicht. Vier Vorstandsmitglieder kandidierten turnusgemäß erneut und wurden wiedergewählt. Acht weitere Vorstandsmitglieder sind letztes Jahr für zwei Jahre gewählt worden und bleiben im Amt:

Vorsitzender: Joachim Lorenz, München;
Stellvertretende Vorsitzender: Diego Iván Escobar Guzman, COICA
Schatzmeisterin: Rosemarie Heilig, Frankfurt am Main
Schriftführer: Camille Gira, Beckerich

Weitere Mitglieder des Vorstandes: Dr. Simona Arletti, Modena; Rabin Baldewsingh, Den Haag; Tom Balthazar, Gent; Freddy Brunner, St.Gallen; Pascale Chiron, Metropole Nantes; Rainer Handlfinger, Ober-Grafendorf; Joan Puigdollers I Fargas, Provinz Barcelona; Dr. Karl-Ludwig Schibel, Città di Castello und Mag. Eva Schobesberger, Linz.

 Klima-Bündnis Resolution zum Rahmen der EU Klima- und Energiepolitik

Am 16. Mai 2013 in Den Haag hat die Mitgliederversammlung des Klima-Bündnis einstimmig eine Resolution zur Klima- und Energiepolitik der EU beschlossen. Das Klima-Bündnis fordert verbindliche und ehrgeizige Ziele für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und CO2-Emissionsminderungen. Zusätzlich muss das Emissionshandelssystem der EU gestärkt werden. Ansonsten bleibt als einzig gangbarer Weg die Einführung einer CO2-Steuer.

"Ein dezentrales Energiemanagement ermöglicht eine effektive Nutzung der lokalen Energieressourcen in der Nähe des Energieverbrauchs“, sagte Joachim Lorenz, Vorsitzender des Klima-Bündnis. Aber was uns noch fehlt, ist die Unterstützung von der europäischen Ebene.

Die Energiepolitik der EU muss den Schwerpunkt auf das Management der Nachfrage setzen und den Anteil der erneuerbaren Energien erhöhen sowie die Kommunen anerkennen und mit angemessenen Strategien und Finanzen unterstützen. Gesicherte langfristige Finanzierung ist entscheidend um Städten und Gemeinden bei der Umsetzung von langfristigen Strategien, wie den Klima- und Energieaktionsplänen, zu helfen. Mehr Aufmerksamkeit muss auf die Einführung innovativer Finanzierungsmodelle und der Neudefinition und Verbesserung bestehender Förderprogramme gelegt werden.

Das kürzlich vorgestellte Grünbuch erwähnt Städte und Gemeinden noch nicht einmal. Die Mitglieder des Klima-Bündnis arbeiten schon seit langem daran, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, und die Initiative „Konvent der Bürgermeister“ hat bereits mehr als 4.500 Unterzeichner, die sich verpflichten die Energie- und Klimaziele der EU für 2020 zu übertreffen.

Städte und Gemeinden spielen bei der Zusammenführung des Privatsektors und anderer Akteure zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen und Innovationen im Bereich Klima und Energie eine zentrale Rolle und erleichtern so den Übergang in eine nachhaltigere Zukunft. Ohne die lokalen Gebietskörperschaften wird Europa seine Ziele nicht erreichen.

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